Kollaboration mit Tieren

Dies ist eine vergangene Verantaltung

Die Ausgangslage ist zwiespältig, einerseits verdrängen wir Wildtiere und beuten ihre domestizierten Verwandten auf die härteste Weise aus. Andererseits halten wir Tiere als Gefährten bis hin zum Partner- und Kindesersatz und führen sie so weit von einer wesensgemässen Lebensweise fort.

Es kann aber auch zu Kollaborationen auf Augenhöhe, einem gegenseitigen Nutzen, einem win-win-Verhältnis kommen. Das Zusammenleben von Mensch und Hauskatze ist ein Beispiel einer solchen Kollaboration. Katzen sind uns seit Jahrtausenden depressionsmindernde, wärmende Gefährten und Hüter des Saatguts und der Essenvorräte gewesen. Sie tun dies selbstorganisiert und im ländlichen Umfeld weitgehend selbstversorgt (von einem Schälchen Milch als Treuebonus abgesehen). Im Gegenzug erhalten sie Zuspruch und Aufmerksamkeit, die trockene Wärme, den Schutz und das Jagdrevier eines Hauses und eben das Schälchen Milch, das einen Tag mit viel Jagdpech aufbessert.

Hütehunde und Jagdhunde, Arbeitspferde, die in der freien Zeit die Weide sehen, besonders auch Arbeitselefanten, es gibt genug Beispiele möglicher win-win-Verhältnisse. Uns interessieren in diesem Workshop die geglückten Beispiele des Zusammenlebens mit Tieren und ihrem Muster wollen wir folgen.

  • Welche Tiere kommen in unseren Gärten, auf mehr oder weniger beengtem Raum, gerade auch in der Stadt, überhaupt in Frage?
  • Wie versorgen sich die Tiere? Wie können wir ihre Selbstorganisation fördern?
  • Was soll von den Tieren in unseren Gärten erledigt werden?
  • Auf welche Mindestversorgung durch uns haben sie Anspruch?
  • Wie können wir sie vor Fressfeinden schützen und ihre Population sichern?
  • Wie verhindern wir, das die Tiere selbst zu Rowdys werden?
  • Wie sollten Tierbehausungen beschaffen sein?
  • Wie können wir Tierarten miteinander kombinieren und sinvolle artenübergreifende Gemeinschaften bilden?
  • Wieviele Tiere verträgt ein Garten?
  • Wieviel „Ertrag“ läßt sich realistischerweise erwarten? Was kann alles ein Ertrag sein?

Anhand einer beispielhaften permakulturellen Planung für den Gemeinschaftsgarten Peace of Land erleben wir, dass es keine Standardlösungen gibt, sondern immer nur Lösungen, die an die spezifischen Bedürfnisse und Möglichkeiten der Halter*innen sowie des Standorts angepasst sind.

Hühner, Enten, Wachteln, Gänse, Tauben, Würmer, Weinbergschnecken, Bienen, Fische, Flußkrebse, Schweine, Schafe und Rinder und viele andere: es ist eine Frage des Designs, der Lebensraumgestaltung, die die Verhaltensmuster der Tiere und ihre Bedürfnisse mit einbezieht, um dadurch ein kollaboratives Mteinander zu entwickeln.

Am Freitag Abend gibt es dazu eine kleine Einführung in dieses erblühende Konzept der Permakultur, seiner Ethik und den angewandten Gestaltungsprinzipien.