Stecklinge: Pflanzenvermehrung fürs neue Peace of Land
Ein Text von Ramos
Dieses Jahr wollen wir einen neuen Platz finden für das Peace of Land. Einen Platz, der wahrscheinlich viele neue Pflanzen brauchen kann. Wir hatten die Idee, diese neuen Pflanzen selbst zu ziehen… und zwar von den Pflanzen, die schon im Peace of Land stehen.
Weil im Winter ja neben Bäumen auch die Beeren geschnitten werden, hatte ich die Idee, diese Gelegenheit zu nutzen und gleich mal Johannisbeerstecklinge zu machen.
Das Prinzip bei Stecklingen ist ganz einfach: du schneidest einen Zweig und steckst ihn in den Boden, damit er Wurzeln bildet. Das funktioniert bei manchen Pflanzenarten sogar mit den Blättern, bei manchen Arten gar nicht.
Es ist je nach Quellen üblich – oder eben auch nicht – das im Winter zu machen. Also haben wir es nun einfach mal probiert.
An einem Sonntag trafen wir uns zum Herstellen von Stecklingen der Schwarzen und Weißen Johannisbeeren. Erstaunlicherweise werden beide Arten verschieden geschnitten, wie ich an diesem Nachmittag gelernt habe. Das war eine sehr schöne Gemeinschaftserfahrung, aber dazu wann anders mehr.
Letztlich habe ich die Zweige in ca. 15cm lange „Stecken“ geschnitten, und versuche nun zwei verschiedene Methoden, sie bewurzeln zu lassen:
Einmal, sie in einem Substrat wurzeln zu lassen (in diesem Fall selbst gemischte Anzuchterde: siehe Blogeintrag hier): eine Portion in einem Eimer, den ich oben abdecken kann und eine Portion in einem substratgefüllten Kunststoffkästchen.
Zum anderen versuche ich, die Stecklinge einfach in Wasser zu stellen, so dass sie Wasserwurzeln bilden. Das geht wohl schneller, ist aber auch die gefährlichere Methode: die Wasserwurzeln sind sehr empfindlich. Sie brechen leicht beim Einpflanzen und die Pflanze muss dann sowieso nochmal Erdwurzeln bilden… ein weiterer Stressmoment.
Bei beiden Methoden sorge ich dafür, dass die oberen Enden der Stecklinge – also die 3-5 cm, die aus dem Substrat bzw. dem Wasser rausgucken – nicht zu sehr austrocknen, indem ich einen „geschlossenen Luftraum“ bilde – entweder durch eine Folienabdeckung des Eimers oder durch eine Kunststofftüte, in der das Gefäß steht. Eine Gartenkollegin sagte mir, dass sie dazu „gespannte Luft“ sagt, und sich extra schöne Stecklingsgefäße gebaut hat für die Stecklingsvermehrungen, die sie im Herbst begonnen hat. Bei ihr hat das Anwachsen geklappt, drinnen auf der Fensterbank.
Welche von beiden Methoden besser (oder überhaupt) funktioniert, und welcher Zeitpunkt im Jahr besser geeignet ist, werden wir sehen. Letztes Jahr habe ich nur einige wenige Johannisbeerstecklinge zum Weiterleben gebracht, die meisten Stecken sind mir vertrocknet. Da wußte ich das mit der „gespannten Luft“ aber auch noch nicht. Ich bin gespannt.
Ein Update folgt 😉
Und irgendwann werden sie dann so aussehen: