Wildhecke
Geräuschschutz und Artenvielfalt im Exil Peace of Land Garten an der KulturMarktHalle
Im Jahr 2023 begann die Gruppe von Peace of Land den Vorgarten der Kulturmarkthalle zu gestalten. Die Peace of Landies aber auch die Menschen von KulturMarktHalle und aus dem Kiez hielten sich nun öfter als vorher dort und vor allem auf der schönen Gartenterrasse auf. Dabei wurde allen immer klarer, wie nervig die Geräuschkulisse wahrgenommen wird, die durch die angrenzende große Kniprodestraße und die vielen Autos und Lastwagen entsteht.
Es wächst der Wunsch den Gartenbereich akustisch und optisch von der Straße abzugrenzen. Nachdem viele Lieblingsideen kursierten wie „viele TinyHäuser aufstellen“ oder „einen bewachsenen Zaun bauen“ kam die Idee auf, Bäume und Hecken zu pflanzen.
Yvonne nahm sich diesem Thema an als ein Projekt im Rahmen des Basisjahres, der einjährigen Permakulturweiterbildung an der Permakultur Akademie Deutschland.
Nach vielen eigenen Boeobachtungen aber auch Gesprächen mit Menschen der KulturMarktHalle entstand in einem Permakulturdesignprozess ein Plan für die Umsetzung des Projektes.
Gewünschte Qualitäten
- schneller Geräuschschutz innerhalb 1-2 Jahren
- Viele heimische Gehölze
- Nahrung und Lebensraum für Vögel und Wildtiere
- Vorhandene Ressourcen nutzen
Angewendete Permakulturmethoden:
– Kundeninterview
– Bedürfnisse, Ressourcen, Begrenzungen
– gewünschte Qualitäten
– Beobachtungen notieren
– Pläne zeichnen
– Bestandsaufnahme vorhandener Pflanzen
– Muster aus der Natur
Die Entwürfe fanden bei der KulturMarktHalle, vor allem bei Sonja und Ludger, großen Anklang und so unterstützte die KulturMarktHalle das Projekt sowohl finanziell als auch mit großem Einsatz und schwerem Gerät. An 2 sehr kalten und feuchten Wintertagen im Dezember 2023 ging es dann los mit der großen Pflanzaktion. Zunächst wurde der Boden mit einem Bagger aufgegraben und Biomasse vererdet, Holzhäcksel, Bokashi und sogar Pferdemist wurden mit dem Boden vermengt. Am nächsten Tag folgte dann die Pflanzung von etwas über 50 Gehölzen. Darunter: Roteiche, Holunder, Hasel, Liguster, Schlehe, Walnuss und ein Paulownia oder auch Blauglockenbaum.
Damit waren die höheren Schichten eines Waldgartens bepflanzt nämlich die Kronenbäume und die kleineren Halbsträucher und Bäume, die das Muster ergeben. Analog zum Permakulturprinzip „Vom Muster zum Detail“ folgte in den kommenden Monaten die Pflanzungen der unteren Schichten. Wegen der Nähe zur Straße hat dieser Waldgarten keinen Fokus auf essbare Pflanzen. Nur in der zur KulturmarktHalle zeigenden Seite finden sich Johannisbeere, Himbeere, Brombeere und Jostabeere.
Biodiversität, Nahrung & Augenschmaus
Da dieser Teil des Gartens direkt an der viel befahrenen Kniprodestraße liegt, sind vor allem Blumen und vogelfreundliche Hecken statt essbaren Pflanzen vorgesehen für die Schichten, die sonst Gemüsestauden und Kräutern vorbehalten sind.
Im Sommer 2024 haben wir den zweiten Glockenbaum gepflanzt, der ein Geschenk von Kristina von Kiezwald e.V. war. Vielen Blühpflanzen, die im Februar gesetzt wurden, strecken bereits die Blüten empor. Viele andere Wildpflanzen sind von selbst gekommen und auch die ausgesääten- heimischen Bienen und Schmetterlings- blumen haben sich zum Teil etabliert. Wir dokumentieren peu a peu unsere Beobachtungen in iNaturalist:
Mach mit und erkunde das Leben!
Auf der Seite zur Kniprodestraße hin sind vor allem Pflanzzwiebeln, Frühblüher und Blumen sowie Klee als Bodendecker gesäät und gepflanzt worden. Inzwischen tummeln sich hier auch viele weitere wilde Wiesenblumen wie Schafgarbe, Leimkraut, Johanniskraut, Spitz- und Breitwegerich, Wilde Möhre, Mohn, Kornblume und sicher einiges mehr. Du kannst jederzeit selbst durch den Garten wandeln und Deine Pflanzen-Beobachtungen bestimmen und zu unserem iNaturalist-Projekt hinzufügen. Auch Insekten lassen sich damit ganz wunderbar erkennen. Selbstverständlich sind auch viele andere Apps fürs Telefon zu empfehlen wie: Artenfinder, Naturblick, ObsIdentify und weitere.
Wasser Marsch!
Da wir noch von anderen Projekten und von früher jede Menge Perlschlauch zur unterirdischen Bewässerung hatten, verlegten wir bereits bei der Pflanzung 2 Spiralförmige Schläuche, die nun im Frühjahr 2025 endlich an einen Wassertank angeschlossen wurden. Dieser 650 Liter-Tank speist sich aus Regenwasser vom Dach der KulturMarktHalle. So wollen wir sicher gehen, dass auch in heißen trockenen Sommern ein extra Schluck Wasser zur Verfügung steht, ohne stundenlang mit der Gießkanne herumzulaufen. Damit ist dieses Projekt direkt verbunden mit dem Projekt „AG Wasserratte“.