Die langen und heißen Tage der Stadtnatur 2025

Gepostet am 19 Juni 2025 von Yvonne Stolterfoht

Peace of Land Vorständinnen Silke und Yvonne berichten von ihren Eindrücken vom Langen Tag der Stadtnatur.

Für alle, denen das unbekannt ist: Der Lange Tag der Stadtnatur ist ein Umweltfestival an einem Wochenende, das jedes Jahr von der Stiftung Naturschutz Berlin in Kooperation mit vielen ehrenamtlichen Akteur:innen in Berlin auf die Beine gestellt wird. Über 500 Angebote gibt es jedes Jahr, die sich über die ganze Stadt erstrecken und einladen in Gärten, Parks und Wälder oder auch aufs Schiff.


Rückblick Langer Tag der Stadtnatur, das ganze Wochenende unterwegs im Berliner Stadtgrün.

Ein Bericht von Yvonne Stolterfoht

Am Samstag war ich selber Gastgeberin und Übungsleiterin im Exil Peace of Land an der KulturMarkthalle. Am Sonntag unterwegs im Waldgarten Britz. Es war ein sehr heißes Wochenende am 14. und 15. Juni, als es bei uns im Garten zunächst hieß „Was blüht und fliegt und krabbelt hier?“ Eine Erkundungstour in einen sehr kleinen urbanen Waldgarten und in die lebendige Natur.

Ich hatte eine ganz tolle Zeit mit süßen Kids und den vielen vielen Marienkäfern und Läusen und Ameisen und Faltern und Wanzen, sowie dem süßen Teddybär Zwerg-Pudel namens Taco, der die Show stahl. Es war echt ein tolles Abenteuer mit den Kids und hat allen Spaß gemacht. Zu Naschen gab es auch allerhand. Ohne zu zögern wurden weiße und rote Himbeeren und Johannisbeeren eingesammelt -So darf das sein im Waldgarten, wenn wir uns dort gemeinschaftlich aufhalten, teilen wir auch miteinander, was der Garten gerade hergibt, von der süßen Beere bis hin zum erfrischenden Holunder und Kräuter Eistee und Wassermelone. Was reif ist landet sofort im Mund. Das ist für uns gelebte Permakultur uns soll gerne mitschwingen.
Es war eine kleine aber charmante Gruppe mit großer Neugier.

Gleichzeitig waren ganz unverhofft noch eine Redakteurin der Berliner Morgenpost dabei, die einen wirklich schönen Bericht über ihre Eindrücke schrieb.

Ich freue mich, dass es der Reporterin gelungen ist das familiäre Miteinander wahrzunehmen und dass wir gut für die Menschen sorgen, die unseren Garten besuchen.  Dazu gehört auch Holunderblütenlimo und Wasser mit Zitronenmelisse udn Minze und Eberraute sowie erfrischende Wassermelone.

* * *

Im Anschluss an dieses kleine Abenteuer mit den Kindern ging es gleich wieder ans Werk, denn eine weitere Gruppe hatte ihren Besuch angekündigt und erwartete eine kleine Verpflegung.
Wir waren sehr erfreut am sonnig warmen Samstag Nachmittag den Verein Berlin 21 e.V. bei uns im Garten und an der KulturMarktHalle begrüßen zu können.

Mit den Gästen des Langen Tages der Stadtnatur und den Vereinsmitgliedern von Berlin 21 e.V. begrüßten wir eine sonnig gelaunte, neugierige und wertschätzende Gruppe von Menschen, die sich einen Überblick über Gemeinschaftsgärten in der Stadt verschafft haben und dabei das gute Leben im Garten genießen sollten. Was für ein tolles Projekt diese gemeinsame Tour. Es war gut, dass ein großer Teil unseres Garten gut beschattet ist und Abkühlung bot.

Nach und während einer kleinen Gartenrunde ging es um die Vorstellung unseres Waldgärtnerns und wie der Garten gestaltet ist, gepflegt wird, aber auch wie divers die soziale Gemeinschaft zusammengesetzt ist. Die Tour hatte ja das Thema „Interkulturelle Gärten“ also kam da passender Weise auch die Frage, ob wir auch ein interkultureller Garten sind.

Unser Garten hat keinen besonderen Fokus auf interkulturelles Gärtnern, jedenfalls bezeichnen wir unseren Garten so nicht. Vielmehr sehen wir in der Permakultur eine gemeinschaftlich gestaltbare internationale Kulturform. Wir verbinden uns nicht nur über das Gärtnern sondern auch beim Bauen in der Holzwerkstatt oder in der Küche oder zu Tisch oder in der Küche oder über das gemeinschaftliche Essen und Gespräche. Das bringt bringt aktuell Menschen aus 6 verschiedenen Ländern miteinander in Kontakt und gemeinsames Werkeln und Buddeln, das Leben feiernd.
Dennoch ist Deutsch und Englisch die vorherrschende Sprache bei uns und die Gemeinschaft könnte durchaus noch diverser werden. Gut, dass es in der KulturMarktHalle Sprachfördernde Formate wie „Deutsch im Alltag“ oder „Zu Tisch“ gibt, sowie viel Unterstützung durch Beratung und Unterstützung für geflüchtete Menschen. Einige von diesen sind inzwischen ehrenamtlich in diversen oprojekten sowie in der KMH aktiv. Ein schönes Beispiel für gelungene Integration.

Aber das Highlight an dem Nachmittag waren, so glauben wir, die Waffeln mit der Erdbeer-Rhabarerber-Minze-Marmelade auf frischen Waffeln sowie die vegane Kräuterbutter mit 26 Pflanzen und Blüten auf Dinkelbrot.

Ich möchte mich herzlich bei allen BesucherInnnen udn Besuchern für ihr Interesse, die Neugier und die tollen Fragen bedanken.

___

Ein heißer trockener Sonntag im Britzer Waldgarten

Ich kann berichten, dass ich am langen Tag der Stadtnatur am Sonntag einen sehr schönen heißen Tag im Waldgarten Britz verbracht habe und in zwei unterschiedlichen Führungen von Jennifer und Ruben verschiedene Bereiche und Zonen des Waldgartens erkunden konnte und viele Infos mitgenommen habe. Gleichwohl fühlte ich mich dort rundum versorgt mit Leitungswasser, Toiletten und Strom für den schwindenen Akku . Aber am wichtigsten: nette Gesellschaft Schattenplätze mit schönen Sitzgelegenheiten. Der Besuch und das gemeinschaftliche Waldgärtnern können wir allen Menschen im Umkreis empfehlen. Denn es gibt viel zu tun aber auch viel zu ernten! 😉

Der Waldgarten Britz ist ein faszinierendes Projekt auf so vielfältigen Ebenen!
Der Garten ist unterteilt in Flächen für Gemeinschaftsgarten, Umweltbildungszentrum und rings herum befinden sich kleine Kleingartenparzellen, die ebenfalls waldgärtnerisch bepflanzt und gepflegt werden sollen. Und der Clou: Es gibt noch freie Parzellen. Um an eine solche zu kommen ist es Pflicht sich zunächst ein Jahr mit regelmäßigen Einsätzen im Gemeinschaftsgarten zu engagieren, das Projekt, die Menschen und das Waldgärtnern kennen zu lernen.

Der Verein, der den Gemeinschaftsgarten und die Parzellen verwaltet, ist super digital aufgestellt und alle sind super vernetzt über eine eigene App mit vielen praktischen Funktionen, um Beobachtungen und mögliche Aufgaben der Pflege zu dokumentieren und zu verteilen.

Wer mal wirklich einen Tagesausflug plant, dem empfehle ich auch auf ein Getränk oder ein gutes leckeres Essen zur Britzer Mühle zu gehen, die nur 10 Minuten zu Fuß entfernt liegt.

 

Bienenführung „Wesensgemäße Bienenhaltung im mauergarten“

Ein Bericht von Silke Meyer

Es war ein fulminanter Sonnentag in ganz Berlin. Der mauergarten hat alle Mitglieder zum Fest eingeladen, es wurde gepicknickt, in Planschbecken abgekühlt, mit dem Wasserschlauch gespritzt, und mit dem Wetter war es so gut getimt, dass das Gewitter erst nach der ganzen Feierei und nach de Bienenführung mit dem Regen alles abkühlte.

Der mauergarten ist immer gut besucht von Spaziergängern und Neugierigen, und 25 Menschen nahmen die Bienenführung als Anlass tiefer in die Geschichten der Bienen einzutauchen. Kids, Eltern und Solitärwesen konnten ihre Fragen zu Unterschieden der Nutztier- und Haustierhaltung der Bienen beantworten lassen, verschiedene Hummel und Wildbienenarten kennenlernen, und ihre Angst konnte in Interesse umschlagen. In einem Wildbienenschaukasten sah man den aktuellen Stand der Wildbienenbrut: Die Maden, die den Pollenvorrat in ihrer Zelle aufessen. Und die Honigbienen waren so ruhig und still, so dass jeder Mutige einen Rahmen mit Bienen in der Hand halten konnte und sie Honig von ihren Fingern abschlecken lassen konnte. Nachdem man selbst natürlich vom Wabenhonig gekostet hat! Der frischeste Honig ist immer so ein Geschmackserlebnis.

Am Infostand gab es viele Flyer und Bücher zu sämtlichen Bienenthemen, Honig zu kaufen, einige Menschen hatte Interesse einen Imkerkurs zu besuchen, eine Klotzbeute zu bauen oder eine Bienenführung mit einer Schulklasse zu organisieren. Also ein volles Multiplikatorentreffen und weitersummen in alle Richtungen. Volle Freude, dass das geschwärmte Bienenvolk sich so gut entwickelt hat, so harmonisch zum Kennenlernen bereit war und so viele begeisterte menschliche Gesichter zu sehen.