Bürgerwissenschaft und Bienen 2020

Gepostet am 30 Juli 2020 von Yvonne Stolterfoht

Im Sommer 2020 gab es eine tolle und für uns wichtige Kooperation mit der TU Berlin und dem Museum für Naturkunde Berlin. In einem Bürgerwissenschaftsprojekt untersuchten WissenschaftlerInnen in 18 Gemeinschaftsgärten in Berlin sowohl die Population der Wildbienenarten als auch die Beschaffenheit der Gartenprojekte. Darunter fanden sie so tolle Exemplare wie Blattschneiderbiene, Hosenbiene, Ackerhummel und Steinhummel, Holzbiene und einige mehr. Außerdem wurden randomisierte 1 Quadratmeter große Flächen untersucht auf ihre Beschaffenheit – Wie ist der Boden, was wächst hier etc.
Parallel dazu untersuchten die GemeinschaftsgärtnerInnen in den vielen Gärten ausgewählte Pflanzen wie Tomaten, Paprika und Kürbisse. Hier wurde alle 4 Tage gemessen wie groß die Pflanze ist, wieviele Blüten sie trägt, wie viele davon bestäubt sind und später wie viel Früchte die Pflanze produziert hat.
Ziel der wissenschaftlichen Untersuchung von Monika Egerer und ihrem Team  war es von der Artenvielfalt der Bestäuber auf die Bestäubungsleistung zu schließen.

Für uns GärtnerInnen im Peace of Land war eine schöne Lernerfahrung. So haben wir wieder neue Bienenarten kennengelernt und viel darüber gelernt welche Bienenarten auf welche Nektarpflanzen fliegen und ob sie im Boden nisten, an Grashalmen schlafen oder ihre Larven eher in totes Holz oder hohle Pflanzenstängel legen. Außerdem haben wir uns mit Fragen beschäftigt ob zBsp. unsere 3 Honigbienenvölker bereits mit den Wildbienen um Nektar konkurrieren und wieviele Honigbienenvölker wir maximal auf dem Gelände haben wollen um die Wildbienen nicht zu verdrängen. Denn nicht nur macht Diversität unser Ökosystemchen stabiler, nein wir erfreuen uns auch das Jahr über an den die vielen unterschiedlichen brummenden und summenden Wesen die wir im Garten ganz nah beobachten können.

In jedem Fall bleiben wir davon überzeugt, dass wir im Garten möglichst vielfältige Lebensräume für Wildbienen und andere Insekten schaffen können und erhalten wollen und somit bei der Gartengestaltung einen positiven Einfluss auf die Diversität an Bestäubern haben können.